Unser pädagogischer Ansatz
Es hat sich gezeigt, dass geistig behinderte und/oder psychisch kranke Mütter ihr Kind selbst erziehen können. Die hierfür erforderlichen Maßnahmen müssen so gestaltet werden, dass sie in das Lebensumfeld der Mütter integriert sind und die Frauen diese Hilfe annehmen können. Mit unserer Arbeit versuchen wir zu einem möglichst frühen Zeitpunkt die behutsame Entwicklung von gemeinsamen Zukunftsperspektiven, gemeinsam mit der Mutter, zu fördern. Dabei geht der pädagogische Ansatz von einer doppelten Parteilichkeit für Mutter und Kind aus, was in Fällen einer misslingenden Perspektivsuche auch in die pädagogische Begleitung der Trennung von Mutter und Kind münden kann.
Die Schwerpunkte der Arbeit liegen im Bereich der Mutter-Kind-Beziehung und auf der Verselbständigung vor allem im lebenspraktischen Bereich. Der Blick ist zugunsten der Mutter-Kind-Beziehung auf die Stärken der Mutter gerichtet. In vielen Fällen hat die Herausforderung für und mit dem eigenen Kind leben zu wollen, für die Mutter kompensatorischen Charakter. Für die Bereitschaft sich auf die sozialpädagogischen Hilfsangebote einzulassen, stellt diese Tatsache eine große Motivation dar. Eine gezielte sozialpädagogische Diagnostik stellt eine Entscheidungsgrundlage für einen dem Bedarf und den Entwicklungszielen angemessenen Betreuungsverlauf dar.
Die großzügigen Räumlichkeiten in den drei Wohnhäusern des Bereiches Mutter, Kind & Familie, stellen sicher, dass die pädagogische Begleitung der Mutter und des Kindes einen möglichst großen Freiraum und Schutz der Intimität zulassen. Es sind ausreichend Rückzugsmöglichkeiten für die Mutter vorhanden und dennoch genug Transparenz, um im Bedarfsfall bei einer Gefährdung des Kindes rechtzeitig einzugreifen. Kleine überschaubare Wohneinheiten und klare Strukturen helfen dabei, Orientierung zu finden und vermitteln gleichzeitig Schutz und Sicherheit.