Heute erhielten die Marie-Christian-Heime Besuch von einer Delegation aus Gdynia. Das Interesse der Delegation galt den Menschen mit Behinderungen. Die Gruppe setzte sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung und NGOs. Auch das Amt für Soziale Dienste der Landeshauptstadt Kiel war mit Arne Leisner und Maren Kaim vertreten. Martina Starke vom Beirat für Menschen mit Behinderungen der Landeshauptstadt Kiel begleitete die Delegation. Eine Dolmetscherin übersetzte die Gespräche.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen auf dem Waldhof tauschten sich Vorstand und Bereichsleitungen mit der Delegation über Themen wie Inklusion, persönliche Assistenz als systemische Dienstleistung oder unterstütztes Wohnen aus.
Fragen der Finanzierung und welche Verantwortung die Stadt beim Thema Menschen mit Behinderungen trägt wurden beraten.
Sie Situation in besonderen Wohnformen wurde erläutert, wie ein Hilfeplangespräch verläuft und die Geschichte der Marie-Christian-Heime wurde erzählt von der Hilfe für gefallene Mädchen bis hin zu differenzierten Assistenz- und Fördermöglichkeiten in besonderen Wohnformen und in der Ambulanten Betreuung.
Eine Kollegin aus dem Antoniushaus referierte über die Herausforderungen in der Jugendhilfe.
Wie entwickeln wir uns weiter hin zur Inklusion, dies interessiert Vertreterinnen und Vertreter aus beiden Städten.
Die Delegation aus Gdynia war sehr engagiert und motiviert. Viele Fragen wurden gestellt und Antworten gefunden. Dabei wurde klar, dass es in beiden Ländern gleiche Herausforderungen gibt bei unterschiedlichen Lösungen. Ein Gegenbesuch in Gdynia wird in Aussicht genommen. Reisen bildet, das wurde bei diesem Treffen wieder deutlich.
Gdynia (1939–1945 Gotenhafen), ist eine Hafenstadt an der Ostseeküste in Polens, gelegen in der Danziger Bucht. Sie bildet in der Woiwodschaft Pommerns mit dem größeren Danzig und dem kleineren Sopot die Metropolregion Dreistadt (Trójmiasto). Gdynia hat 250.000 Einwohner und ist Hauptquartier der Kriegsmarine.
Es gibt zahlreiche intensive Kontakte zwischen Kiel und Gdynia, eine erfolgreiche Kooperation auf vielen verschiedenen Gebieten und einen lebendigen Austausch in fast allen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens. Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Gdynia (ehemals Gdingen) und Kiel reichen bis 1971 zurück. In Kiel wurden damals „Polnische Tage“ und im Jahr darauf „Kieler Tage“ in Gdynia veranstaltet. 1972 gründete sich in Kiel die Deutsch-Polnische Gesellschaft. In den anderthalb Jahrzehnten vor Beginn einer offiziellen Städtepartnerschaft gab es bereits eine rege Zusammenarbeit und bereichernde Begegnungen auf kultureller, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene.
Am 25. Juni 1985 schlossen beide Städte eine Rahmenvereinbarung über die Zusammenarbeit. Dieser Partnerschaftsvertrag wurde später – entsprechend den veränderten politischen Strukturen in Polen – modifiziert und in seiner so aktualisierten Fassung am 7. Februar 1997 unterzeichnet.