Sozialministerin Kristin Alheit ließ es sich nicht nehmen zu kommen und auch Stadtpräsidentin Cathy Kietzer, Landtagsvizepräsident Bernd Heinemann und Propst Lienau-Becker schauten zum Jahresempfang auf dem Waldhof ein. Dieser stand unter der Überschrift "105 Jahre für und mit Menschen in Kiel".
Die Geschichte der Marie-Christian-Heime ist eng mit der Geschichte der Landeshauptstadt Kiel verbunden. Rot Kreuz Krankenschwester Therese Blunck, sah das Leid der jungen Mädchen, die im Jahr 1908 ihr Glück in der aufstrebenden Stadt suchten und scheiterten. Therese Blunck arbeitete damals in einem Krankenhaus in Kiel. Nach der Behandlung landeten die jungen Frauen meist wieder auf der Straße, eine unzumutbare und ausweglose Situation.
Ehrenamtlich organisierte sie Hilfen und gründete im Jahr 1908 den Fürsorgeverein Kieler Mädchenheime. Später wurde der Verein in Marie-Christian-Heime e. V. umbenannt, da nun nicht nur junge Mädchen sondern auch Frauen und Männer betreut wurden. Oberin Anneliese Pinn übernahm im Jahr 1942 die Arbeit von Therese Blunck und führte sie durch die schwere Kriegs- und Nachkriegszeit hindurch.
Die Marie-Christian-Heime sind auch heute ein verläßlicher Partner der Landeshauptstadt Kiel und stellen sich den aktuellen Herausforderungen. Inklusion ist für die Marie-Christian-Heime kein Fremdwort. Eine Wohnschule oder die ambulante Betreuung in dem Stadtteil Elmschenhagen in Kiel sind wegweisende, inklusive Konzeptionen. Aber auch der Wohnverbund für Menschen mit Behinderungen auf dem Waldhof wird sich wandeln. Vorstand Burkhard Ziebell gibt bekannt, dass mit den zuständigen Amtsleitungen der Landeshauptstadt beschlossen wurde, frei vermietbare Wohnungen auf dem Gelände am Rönner Weg 75 zuzulassen. Die Bauvoranfrage für das inklusive Wohnprojekt wurde bereits positiv beschieden. Die ersten Wohnungen werden jetzt geplant und sollen umgehend realisiert werden.
Die Geschichte der Marie-Christian-Heime geht weiter, auch nach 105 Jahren für und mit Menschen.
Siehe auch Kieler Nachrichten vom 14.01.2013