Oft besuchen Politikerinnen und Politiker die Marie-Christian-Heime, um sich über aktuelle Herausforderungen zu informieren. Heute konnten wir die Landtagsabgeordnete Özlem Ünsal begrüßen. Sie gehört der SPD Fraktion im Landtag an und ist stellvertretende Vorsitzende des Petitionsausschusses, Innen- und Sozialpolitikerin sowie Sprecherin für Baupolitik und bürgerliches Engagement.
Das Thema "Wohnen" interessierte Frau Ünsal sehr.Wie wirkt sich das Bundesteilhabegesetz aus und welche innovativen Wohnformen sind heute möglich?
Das neu errichtete Therese-Blunck-Haus auf dem Waldhof, in dem Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen wohnen, ist ein Beispiel für gelungene Inklusion. Auch das Haus am Weinberg, in dem sechs Mütter mit ihren Kindern ein Zuhause gefunden haben, zeigt, dass alle Menschen gut zusammen wohnen können. Hier ist eine gute Nachbarschaft entstanden, in dem aufeinander geachtet wird, gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung möglich sind. In beiden Häusern ist Barrierefreiheit gegeben.
"Die Wohnsituation für Menschen mit Behinderungen ist in Kiel sehr angespannt. Es gibt wenig sozial geförderten Wohnraum, die Mieten explodieren und Barrierefreiheit ist in Altbauten nicht gegeben. Hier muss in Zukunft mehr getan werden", so Burkhard Ziebell, Vorstand der Marie-Christian-Heime.
Ulrike Marschall, Bereichsleitung für den Bereich Mutter, Kind & Familie freut sich über das Haus am Weinberg. Das Wohnhaus, das von den Marie-Christian-Heimen errichtet wurde, ist von den Müttern gut angenommen. Das Umfeld stimmt, die Infrastruktur ist optimal. Schule, Kindergarten, Ärzte oder Einkaufsmöglichkeiten sind fußläufig zu erreichen und die Bushaltestelle liegt vor der Tür. Gerade für Menschen, die sich kein Auto leisten können, ist dies wichtig.
In diesem Zusammenhang wurde auch noch einmal auf die Einkaufzentren am Bebelplatz und am Andreas-Hofer Platz in Elmschenhagen hingewiesen. Die Marie-Christian-Heime wünschen sich eine Belebung der Zentren, in denen attraktive und barrierefreie Einkaufsmöglichkeiten geschaffen werden, Orte der Begegnung entstehen, Möglichkeiten des Verweilens und Ausruhens vorhanden sind, die Parkplatzsituation entschärft wird, eine öffentliche Toilette vorgehalten wird und kostenloses WLAN genutzt werden kann.
Elmschenhagen wurde in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts stark ausgebaut. Es ist der drittgrößte Stadtteil in Kiel. In so großen Stadtteilen müssen attraktive Zentren der Nahversorgung und der Begegnung erhalten bleiben und den aktuellen Standarts angepaßt werden.